Unsere Geschichte

Die Gründung der Stiftung 2009 hat ihre Vorgeschichte.

Seit Bestehen des Kinderneurologischen Zentrums (KNZ) Düsseldorf (1979), dem Tätigkeitsort von Dr. Kratzsch, wurden über Jahre schwere Fälle von Kindesmisshandlung und Vernachlässigung gesehen. Sie wurden vorgestellt zur Abklärung neurologischer Ursachen der Folgen der stattgefundenen Kindesmisshandlung und – Vernachlässigung.

Die Analyse der Fälle ergab, dass erste Hinweise auf Risikobelastungen in den Familien oft bereits in der Schwangerschaft bzw. frühen Kindheit bestanden hatten. Hinzu kam, dass in einer Veröffentlichung (1978) „Child Abuse“ ein Präventionsmodell vorgestellt wurde, nach dem sich bereits in der Geburtshilfe erste Hinweise auf eine drohende Kindeswohlgefährdung ergaben. Eine Unterstützung der Familie von Anfang sollte der Vorbeugung dienen.

Dieses Projekt wurde über mehrere Jahre im KNZ Düsseldorf-Gerresheim erprobt. 2006 führte es zur Etablierung des Präventionsmodells „Zukunft für Kinder Düsseldorf“ in allen Düsseldorfer Geburtskliniken, das 2006 dafür mit dem 2. Präventionspreis ausgezeichnet wurde.

Nach zunehmendem Bekanntheitsgrad wurde das Düsseldorfer Präventionsmodell auf weitere Standorte in Deutschland übertragen. Das führte zur Gründung der Stiftung „Deutsches Forum Kinderzukunft“, um die Idee der Prävention und der Kooperation vom Gesundheitswesen und Jugendhilfe weiterzuentwickeln.

April 2009

Gründung der Stiftung Deutsches Forum Kinderzukunft

Auf Initiative von Dr. W. Kratzsch schließen sich Vertreter der Berufsverbände der Frauenärzte, Kinder- und Jugendärzte, Kinder- und Jugendpsychiater, Hebammen, Kinderkrankenschwestern, Vertreter des öffentlichen Gesundheitsdienstes, ferner Psychologen, Gesundheitsökonomen sowie Juristen, Kriminologen und Fachleuten der Jugendhilfe zusammen, um medizinisches Expertenwissen und Erfahrungen zum Schutz des Kindeswohls zusammenzuführen.
Ihr Ziel: den präventiven Kinderschutz und die Gesundheitssituation psychosozial benachteiligter Kinder in Deutschland nachhaltig zu verbessern und dauerhaft zu etablieren. Dabei soll die Zusammenarbeit, der bisher oft nebeneinander tätigen Akteure des Gesundheitswesens und der Jugendhilfe, enger vernetzt werden. Sie trägt den Namen Deutsches Forum KinderZukunft. Im Kuratorium kommen namhafte Vertreter des Gesundheitswesens und der Jugendhilfe zusammen.

Lesen Sie den

https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/schon-vor-der-geburt-gut-behuetet_aid-12319605
RP-online, 23.4.2009

2010 – 2013

Das Modellprojekt KinderZUKUNFT NRW nimmt die Arbeit auf

Die Stiftung hat in Kooperation mit dem IMO-Institut, Hilden, das Präventionsprojekt KinderZUKUNFT NRW initiiert und weiterentwickelt. Das Konzept basiert auf den Erfahrungen des Düsseldorfer Projektes „Zukunft für Kinder in Düsseldorf“. Das Modellprojekt wird im Rahmen eines Multicenterprojektes in der Zeit vom 1.9.2010 bis zum 31.8.2012 in sieben Geburtskliniken an sechs Standorten erprobt.
Ab 2012 wird die Finanzierung des Präventionsprogrammes über die Bundesinitiative Frühe Hilfen (ab 2018 Bundestiftung Frühe Hilfen) verstetigt.

2014

Die Stiftung Deutsches Forum Kinderzukunft feiert 5-jähriges Bestehen

Am 21. Mai 2014 feiert die Stiftung Deutsches Forum Kinderzukunft ihr fünfjähriges Bestehen.
Die Stiftung hat sich zu einem einmaligen Bündnis von ehrenamtlich tätigen Expertinnen und Experten aus Gesundheitswesen und Jugendhilfe (Kinder- und Frauenärzte, Hebammen, Kinderkrankenschwestern und Jugendhilfe-Vertretern) entwickelt.
Lesen Sie mehr darüber im Presseartikel im Gerresheimer.

2015

Die Stiftung Deutsches Forum Kinderzukunft weitet ihr Netzwerk aus und erhält bundesweit Anerkennung

Der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke, überreicht Dr. W. Kratzsch die Johannes Weyer Ehrenmedaille. Im selben Jahr wird Dr. W. Kratzsch zum Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin ernannt.
Ein weiteres Highlight des Jahres war die Gründung der Bundesarbeitsgemeinschaft Gesundheit & Frühe Hilfen, an der auch die Stiftung Deutsches Forum Kinderzukunft beteiligt war. Weitere Informationen unter: www.bag-gufh.de

2016

Nächster Schritt: Sozialraum-Kooperation

Lokale Vernetzung der Unterstützer im gleichen Sozialraum: Die erste Kooperation zwischen sechs kinder- und jugendärztlichen Praxen sowie sechs Bezirksjugendämtern wird beschlossen. Erste Ergebnisse werden auf der DGKJ Jahrestagung vorgestellt.

2017 – 2018

Qualitätsstandards & Fortbildung im Fokus

Zusammen mit der Ärztekammer Nordrhein und der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein wird die Fachtagung zur häuslichen Gewalt und Kindeswohl organisiert.

Für das Präventionsmodell KinderZUKUNFT NRW wird ein weiterer Meilenstein erreicht. Dazu werden Handlungsempfehlungen und Mindeststandards für die Phasen: vor- und nachgeburtlich (Frauenarzt), geburtlich (Geburtsklinik), nachgeburtlich (Kinder- und Jugendarzt) im Handbuch zur Umsetzung des Präventionsmodells KinderZUKUNFT NRW veröffentlicht.

In Kooperation mit der Deutschen Akademie für Prävention und Gesundheitsförderung im Kindes- und Jugendalter e.V. (DAPG) finden die ersten Fortbildungen „Frühe Hilfen und präventiver Kinderschutz“ für Medizinische Fachangestellte in pädiatrischen und gynäkologischen Praxen statt.

Der Ministerpräsident Armin Laschet verleiht Dr. W. Kratzsch im feierlichen Rahmen den Verdienstorden des Landes NRW.

2019

Modellprojekt KInderZUKUNFT NRW wird 10 Jahre alt und praxisbezogene Impulse für Frühe Hilfen

Die Stiftung Deutsches Forum Kinderzukunft wird 10 Jahre alt! Zum Presseartikel.
Die Resonanz auf die Einladung war groß: neben ärztlichen KollegInnen (Klinikleiter, SPZ, niedergelassene KollegInnen) haben Hebammen, Familienkinderkrankenschwestern, Jugendhilfe, Familienberatungsstellen teilgenommen. Die beiden Ministerien (Familien- und Gesundheitsministerium, NRW) waren mit je einer Mitarbeiterin bzw. einem Mitarbeiter vertreten. Ferner waren die Leiterin des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen, Frau Paul, aus Köln und der Regionaldirektor der AOK RH Kreis Mettmann, Herr Stratmann, dabei.

Auf Initiative der Stiftung Deutsches Forum Kinderzukunft werden zusammen mit dem BVKJ  und dem Düsseldorfer Jugendamt Adressenaufkleber zu „Frühen Hilfen“ entwickelt und in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinder- und Jugendärzten verbreitet.

2020

Lokal und bundesweit, analog und digital

Eine von der Stiftung Deutsches Forum Kinderzukunft und der Stiftung Kind und Jugend entwickelte digitale Plattform familienhotlines geht in Kooperation mit den beiden Berufsverbänden Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und Frauenärzte (BVF) 2020 online. Sie erleichtert Arztpraxen und den von ihnen betreuten (werdenden) Eltern, Familien und ihren Kindern die zeitnahe Suche nach Beratungs- und Hilfsangeboten auch außerhalb der Dienststunden – abends und an Wochenenden – lokal als auch bundesweit, wenn es z. B. um Stress und Konflikte in Familien, Erschöpfung der Mütter geht.
Die Stiftung Deutsches Forum Kinderzukunft bringt ihre Expertise ein und beteiligt sich an der Erstellung eines
DGKiM- Leitfadens  „Präventiver Kinderschutz bei Kindern psychisch kranker und suchtkranker Eltern“ für Akteure des Gesundheitswesens.
Auf Basis bestehender Erfahrungen werden weitere sektorenübergreifende Sozialraum-Treffen von Frauen- und Kinderärzten, Familienberatungsstellen, Gesundheitsamt, Bezirkssozialamt mitinitiiert.
Die Stiftung Deutsches Forum Kinderzukunft beteiligt sich an der Einrichtung der Datenbank KinderZUKUNFT an der Städtischen Klinik Solingen.

2021 – 2023

10 Jahre Kinderzukunft in Solingen

Strukturen werden gefestigt

Das Präventionsprogramm KinderZUKUNFT NRW feiert 10 Jahre Bestehen in Solingen. Unter dem Namen „Babynavi“ kommen in Duisburg zwei weitere Kliniken hinzu, die nach dem Prinzip von KinderZUKUNFT NRW arbeiten.

Die 2. überarbeitete Auflage des Handbuchs zur Umsetzung von KinderZUKUNFT NRW erscheint.

Ein Austauschtreffen von Koordinatorinnen von Lotsendienst-Standorten in Geburtskliniken wird 24.05.2023 organisiert.