Fachtagung: Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Laut einer Studie für das Bundesfamilienministerium spielten Anfang der 2010er Jahre für 91 Prozent der befragten Eltern zwischen 25 und 39 Jahren die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine mindestens ebenso wichtige Rolle wie das Gehalt. Um im Wettbewerb um Fachkräfte zu bestehen und den Wünschen der Beschäftigten zu entsprechen, boten oder planten von 2000 befragten Unternehmen bereits jedes dritte Unternehmen eine betriebliche Kinderbetreuung – in einer eigenen Kita oder mit Belegplätzen in örtlichen
Einrichtungen.
Bei Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern waren es mehr als die Hälfte. Auch Klinken betrieben zunehmend eigene Betriebskindergärten, denn der Schichtdienst lässt sich mit den Regel-Öffnungszeiten von Kitas nicht vereinbaren und Fachkräfte sind hier besonders rar.
In dieser Zeit gilt es aber auch, ein neues »Kinderbewusstsein « zu schaffen und damit den Wert und die Qualität frühkindlicher Bildungs- und Betreuungsinstitutionen zu stärken. Neben den Belangen des Unternehmens muss die Achtung der Bedürfnisse der jungen Kinder Priorität haben, damit Tageseinrichtungen für Kinder zu Orten der Entwicklung für jedes Kind werden.
Nicht zuletzt ermöglicht Eltern erst eine gute Bindungs-, Bildungs- und Betreuungssituation in der Kita, sich auf die eigene Arbeit gut einlassen zu können.
Betriebe können einen wertvollen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf leisten, da sie die Beschäftigten und deren Lebensumstände kennen und sinnvoll stützen können.
Expertinnen und Experten aus dem Gesundheitswesen, der Psychologie, Pädagogik, Jugendhilfe und der Alltagspraxis kamen auf Anregung der Stiftung Deutsches Forum KinderZukunft und des LVR-Landesjugendamt Köln auf der „Medica 2013“ zusammen, haben Stellung genommen und konstruktive Empfehlungen unterbreitet.